therapeutische Ansätze

Long Covid/ Post Covid

 

  1. Begriffsdefinition
    1. Long-Covid: Beschwerden jenseits einer Zeitspanne von 4 Wochen ab Infektion
    2. Post-Covid: Persistenz von mehr als 12 Wochen ab Infektion WHO, S1 Leitlinie Long-Covid/Post-Covid)

 

  1. Krankheitsbild/Beschwerden

Die Beschwerden können bei den jeweiligen Patienten sehr unterschiedlich sein und von Tag zu Tag in ihrer Intensität variieren:

Häufig genannte Symptome sind beispielsweise Schwindel, Kopfschmerzen, Atemnot, Aufmerksamkeits- und Wortfindungsstörungen, extreme, anhaltende Müdigkeit, Verlust von Geschmack und Geruchssinn. (rki)

 

  1. Behandlungsmöglichkeiten

Es ist möglich, mit einem ganzheitlichen Ansatz mit Hilfe von Physiotherapie, Ergotherapie und/oder Atemtherapie die Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu steigern

Es gibt aktuell noch keine Behandlung, die die Ursache von Long Covid selbst bekämpft. In vielen Fällen bessern sich die Beschwerden von selbst, in manchen Fällen ist es jedoch auch gut, frühzeitig zu intervenieren,um chronische Beschwerden zu vermeiden.

Long-Covid kann bisher lediglich anhand der Symptomatik diagnostiziert werden. 

 

  1. Aktuelle Studien und Projekte zu Long-Covid

Es gibt Studien, die belegen, dass Singen und Atemübungen, die im Zusammenhang mit dem Singen stehen, sehr unterstützend und förderlich sind bei den Folgen einer Corona Erkrankung.

Teilnehmer einer englischen Studie nahmen an einem 6-wöchigen Online-Atem- und Wohlfühlprogramm teil, das sich auf die Umschulung der Atmung unter Verwendung von Gesangstechniken konzentrierte. Die Atemnot der Studienteilnehmer verbesserte sich im Vergleich zur Kontrollgruppe. Zudem betonten die Studienteilnehmer unter anderem die besondere Eignung von Gesang und Musik, ihre Bedürfnisse anzusprechen (vgl. Philip et al.).

An der Hamburger Staatsoper gab es in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf während der Zeiten des Lockdowns ein Angebot der Sänger*innen für Patienten. Die Solist*innen der Staatsoper, die zu dieser Zeit nicht auf der Bühne stehen durften, unterstützen die Covid-Patient*innen mit Hilfe von Atem- und Gesangsübungen ehrenamtlich und digital. Die Einzelcoachings fanden zweimal pro Woche für 30 Minuten mit dem Ziel statt, “die Luftnot zu reduzieren, die Atemfunktion zu erhöhen und das Wohlbefinden langfristig zu verbessern” (Ärztezeitung 2021).

 

Musik auf der Frühchenstation

 

Laut einer New Yorker Studie kann das Abspielen von beruhigender Musik, sowie das Singen von Schlafliedern die Herz- und Atmungsfunkton von Frühgeborenen beeinflussen.Zudem kann das Saugverhalten und das Saugmuster verbessert werden und es können längere Perioden von Wachphasen erreicht werden. Wenn Eltern die Schlaflieder live auf der Frühchenstation singen, kann dies zudem die Bindung zwischen Eltern und Kind verstärken und den Stress reduzieren, den Eltern oft mit den Frühchenstationen verbinden (vgl. Loewy et al. 2013).

 

Eine andere Studie, die den Einfluss von Musik auf die Gehirnentwicklung bei frühgeborenen Kindern beobachtet, beschreibt, dass Musikexposition zu funktionellen Gehirnarchitketuren führen kann, die denen von reifen Neugeborenen ähnlicher sind. Dies beweist laut dieser Studie eine positive Wirkung von Musik auf die Kinder (vgl. Lordier et al. 2019)

 

Musik hören während einer Operation 

 

(vgl. Nowak et al. 2020)

doi: https://doi.org/10.1136/bmj.m4284 

 

Musik und Demenz/Alzheimer-Demenz

(Kersten, A. Musikinterventionen und Demenz)